Die Skalierung von Innovationen ist von zentraler Bedeutung, wenn wir den Hunger bis 2030 weltweit besiegen wollen. Mit diesem Ziel im Blick bietet das engagierte Team des Scale-up Enablement Programmes des Innovation Accelerators maßgeschneiderte Dienstleistungen an, die die Expertise, den Zugang und das Netzwerk des Innovation Accelerators nutzen, um den wirkungsvollsten Innovationen exponentielles Wachstum zu ermöglichen.
Im Jahr 2020 wuchs das Scale-up Enablement-Portfolio auf 14 Projekte, sechs mehr als im Jahr zuvor. Drei Neuzugänge im Programm kamen von außerhalb durch das WFP Innovation Accelerator Sprint Programme zu uns. Um Innovationen effektiver zu skalieren, haben wir die Methodik des Scale-up Enablement Programms weiterentwickelt. Entscheidend ist ein frühzeitiger, maßgeschneiderter Bewertungsworkshop, der Lücken identifiziert und mit allen Beteiligten einen klaren Weg zur Skalierung entwirft, eine Projekt-Roadmap und Meilensteine enthält und Rollen und Verantwortlichkeiten verteilt.
Die Schaffung einer blühenden Innovationsgemeinschaft war im Jahr 2020 von großer Bedeutung, um Innovationen auszuweiten und an lokale Gegebenheiten anzupassen. Die WFP Innovation Community umfasst drei verschiedene Elemente: Innovation Hubs in Ländern und für Regionen, die Innovation Champions Community und Internal Innovation Services.
Im Jahr 2020 eröffnete WFP neue Innovation Hubs in Kenya und Jordanien. WFP erhielt vom dänischen Außenministerium für die Errichtung des Innovation Hubs für Ostafrika in Kenia Zuwendungen in Höhe von 3,2 Millionen US-Dollar einwerben. Das Zentrum launchte bisher zwei Innovationsprogramme - ein Bootcamp und ein Sprint-Programm - in Zusammenarbeit mit dem Innovation Accelerator und ging eine Partnerschaft mit dem Hult Prize ein, um die nächste Generation von Unternehmerinnen und Unternehmern zu unterstützen.
Im September 2020 startete der Accelerator die WFP Innovation Champions Community. In dieser Gemeinschaft werden WFP-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Agenten des Wandels, die innerhalb WFP Innovationen forcieren und Lösungen für den Kampf gegen den Hunger vorantreiben.
Mit einem personalisierten Ansatz hat die Gemeinschaft 142 neue WFP Innovation Champions gewonnen. Die Mitglieder repräsentieren 53 Nationalitäten, befinden sich an 44 Einsatzorten in 31 verschiedenen Ländern und bringen eine unglaubliche Vielfalt an Fachwissen und Felderfahrung in diese florierende Gemeinschaft ein.
Der Innovation Accelerator unterstützt Abteilungen und Landesbüros des WFP bei der Integration von strategischen Innovationen und speziellen Projekten. Konfrontiert mit COVID-19 und Reisebeschränkungen entwickelte das Team ein Online-Modell für Innovationsworkshops. Es wurde in zwei Remote-Workshops für Süd-Süd- und Dreieckskooperationen mit über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern getestet, die sich von verschiedenen Standorten aus einwählten. Die aus dieser Erfahrung gewonnenen Erkenntnisse resultieren in einem schlankeren, skalierbaren Modell, das sich leicht an verschiedene Anwendungen anpassen lässt.
Bevor Innovatoren die Sprint-Phase erreichen, durchlaufen sie bei uns einen intensiven Prozess, in dem die weltweit innovativsten Start-ups ausgewählt werden (Sourcing) und das Know-How vermittelt bekommen, die Wirkung ihrer Ideen zu maximieren (Bootcamp). Mit Sorgfalt bereitet unser Team jeden Schritt dieser Reise vor, um in allen Phasen der Projektentwicklung die besten Ergebnisse zu erzielen.
Der Accelerator veranstaltet jedes Jahr eine Innovation Challenge. Dabei nutzen wir unser wachsendes Netzwerk von Innovation Hubs, Partnern und Champions, um die innovativsten Startups weltweit zu finden. Im Jahr 2020 erreichten uns durch die Innovation Challenge 793 Bewerbungen aus 95 Ländern.
Jede Innovation durchläuft einen detaillierten Abstimmungsprozess um sicherzustellen, dass sie einen bestehenden, von den WFP-Landesbüros identifizierten Bedarf im Bereich der Ernährungssicherung anspricht.
Das Innovation Bootcamp ist ein intensiver Prozess, der Teams dabei hilft, ihre Innovationen voranzutreiben und den Plan für ein Pilotprojekt zu erstellen. Der Lehrplan basiert auf Human-Centred Design und Lean Startup-Methoden, und ist auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Teams abgestimmt – beispielsweise die Art und das Entwicklungsstadium ihrer Innovation. Mithilfe von Moderatorinnen und Moderatoren, Mentorinnen und Mentoren und Pitch-Training lernen sie, ihre Ideen zu entwickeln, zu verfeinern und klar zu kommunizieren.
Innovatoren werden sorgfältig ausgewählte Expertinnen und Experten zur Seite gestellt. Mit Unterstützung aus dem globalen Netzwerk des Accelerators helfen diese dabei, das Problem, das die konkrete Innovation lösen sollen, von Grund auf zu verstehen und das Produkt, den Pitch und die Strategie zu optimieren.
Innovatoren haben die Möglichkeit, ihre Ideen bei Pitch-Events einem breiten Publikum zu präsentieren; einige erhalten dabei zusätzliche finanzielle Unterstützung und Interesse aus dem weitläufigen Netzwerk des Innovation Accelerators.
2020 war ein Jahr der Konzeption und des Wachstums: Das Team des Innovation Accelerators und sein bewährtes Sprint-Programm stellten sich den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie.
Das Sprint-Programm ist ein intensives sechsmonatiges Acceleration Programm, in dem Innovatoren und Start-ups ihren Proof of Concept erreichen und umsetzungsreife Prototypen entwickeln. Innovatoren-Teams werden von Mentorinnen und Mentoren und Expertinnen und Experten und durch ergebnisorientierte Programmentwicklung unterstützt. Mit einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 100.000 US-Dollar und der Begleitung durch erfahrene Projektmanager(innen) können sie ihre Ideen schnell entwickeln und testen - und ihre Innovationen auf diesem Weg perfektionieren.
Im Jahr 2020 fand dieser Prozess erfolgreich in einer vollständig virtuellen Umgebung statt – eine Herausforderung für die Kreativität und Innovationskraft aller Beteiligten. Mehr als 1.280 Bewerbungen aus 115 Ländern erreichten uns in diesem Jahr. Davon erhielten 19 neue Projekte finanzielle und technische Unterstützung und vergrößerten so das Portfolio des Innovation Accelerators und den Pool an zukünftigen skalierbaren Innovationen.
Agri-Wallet ist ein nachhaltiger Service zur Finanzierung von Lieferketten für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Abnehmerinnen und Abnehmer und Händlerinnen und Händlern.
Child Growth Monitor entwickelt ein digitales Messinstrument für Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren.
Circular Food Assistance nutzt innovatives Recycling im Flüchtlingslager Cox's Bazar, um Existenzgrundlagen für die Rohingya zu schaffen.
Cockpit ist ein Instrument, das dem WFP vor Ort zeitnah automatisierte Datenanalysen zur Verfügung stellt, um Schulmahlzeiten zu optimieren.
Decapolis bietet eine Rückverfolgbarkeitsplattform zum Nachweis von Sicherheit und Qualität von Nahrungsmitteln für Nahrungsmittelhersteller, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und Aufsichtsbehörden weltweit.
DEFAST wandelt menschliche Ausscheidungen in sicheren Dünger und Kochbriketts um, verbessert so die Lebensbedingungen in Flüchtlingslagern und steigert die Nahrungsmittelproduktion für die umliegende Bevölkerung.
Electro-Methanogenic Reactors (EMR) ist ein Biokraftstoffprojekt
e-Shop ist ein Online-Bestell- und -Liefersystem für Nahrungsmittel, nutzbar über Android, iOS und Unstructured Supplementary Service Data (USSD).
Fenik-Geräte sind kostengünstige, netzunabhängige, mobile Verdunstungskühlschränke, die mit Wasser betrieben werden.
Damit Getreide effizienter und effektiver die Endverbraucherinnen und Endverbraucher erreicht, hat WFP Indien Annapurti GrainATM entwickelt.
GrainMate ist ein kostengünstiges Getreide-Feuchtigkeitsmessgerät.
Groasis unterstützt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit einer einfachen und kostengünstigen Technologie dabei, mit minimalen Ressourcen wirtschaftlich nutzbare Bäume und andere Pflanzen zu züchten.
Hello Tractor verbindet Traktorbesitzer mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.
Der Humanitarian Topographic Atlas (HTA) erstellt hochwertige, detaillierte und aktuelle topografische Karten.
HungerMapLIVE nutzt Big Data und Predictive Analytics, um die Ernährungssicherheit in über 90 Ländern zu beobachten und vorherzusagen.
The Last Mile Ecosystem will erreichen, dass frische Nahrungsmittel mit kurzen Transportwegen auskommen.
Im Meza Projekt arbeitet die Ernährungsabteilung des WFP mit Charitable Analytics International (CAI) zusammen.
NINAYO stärkt Gruppen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, indem das Projekt ihnen über ein digitales Netzwerk Zugang zu kostengünstigeren Produktionsmitteln, Best Practices und höheren Verkaufspreisen bietet.
NutriIndia ist eine Überprüfungs- und E-Learning-App, mit der Köchinnen und Köchen von Schulmahlzeiten in den Bereichen Hygiene und Ernährung weitergebildet werden.
Optimus ist ein digitales Optimierungs-Tool, das vom WFP Supply Chain Team entwickelt wurde.
Der ECOCA-Kocher von Pesitho ist ein kompakter, effizienter E-Kocher, der Solarenergie als Ersatz für Holzbrennstoff nutzt.
Producers Direct-Digital Cooperatives nutzt Blockchain-Technologie, um dynamische digitale Kooperativen zu schaffen.
Retail in a Box ermöglicht einen schnelleren Übergang von Nahrungsmittelhilfe zu Bargeldtransfers.
Roambee ist ein On-Demand-Dienst zur Sendungsüberwachung in Echtzeit, der Informationsübermittlung, Vorhersagbarkeit und Effizienz in der Logistik verbessert.
Saving Grains hat sich zum Ziel gesetzt, in Äthiopien mit Hilfe von luftdichten Säcken Millionen Tonnen an Nachernteverlusten in Einkommen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu verwandeln.
SHAPES ist eine Plattform, die die Auswirkungen von Krisen auf Haushaltseinkommen und die lokale Wirtschaft simuliert und den direkten und indirekten Nutzen von Hilfeleistungen bewertet.
SheCan ist eine digitale Finanzierungsplattform, die es privaten Spendern ermöglicht, Frauen finanziell beim Einstieg in eine Selbständigkeit zu unterstützen.
Thrive Agric unterstützt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei der Beschaffung der besten Betriebsmittel und Maschinen für ihre Felder, und bietet datengestützte Beratung und Zugang zu Premium-Märkten.
Aufgrund der breiten Erfahrungen bei der Identifizierung und Unterstützung innovativer Lösungen für das gesamte WFP bat das WFP-Landesbüro im Libanon den Innovation Accelerator um Unterstützung bei der Einrichtung seiner neuen Food Systems Grant Facility (FSGF). Sie soll kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU), die von der Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 betroffen waren, beim Wiederaufbau unterstützen. Die Hilfe soll mittelfristig ihre unternehmerische Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, damit die Ernährungssicherheit im Libanon langfristig verbessern und das Ernährungssystems widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Schocks und Belastungen machen.
Für den Innovation Accelerator sind Frontier-Innovations die erste Stufe auf dem Weg zum Erfolg. Das Frontier-Innovations-Team sucht aktiv nach neuen Wegen, humanitäre Hilfe zu leisten, indem es innovative Technologien und Ideen sondiert. In Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Google, dem Oxford Rhodes AI Lab und einer Vielzahl von Hightech-Partnern untersucht das Frontiers-Team komplexe Probleme – von der automatisierten Kartierung und Schadensbeurteilung nach Naturkatastrophen oder von Menschen verursachten Krisen, bis hin zu der Frage, wie ferngesteuerte Fahrzeuge Nothilfe durch Krisengebiete transportieren könnten
Im Jahr 2020 konzentrierte sich das Frontiers-Team vor allem auf Blockchain, künstliche Intelligenz, autonome Fahrzeuge, und Moonshot-Innovationen – radikale neue Ideen, die bahnbrechende Veränderungen erzielen könnten.
Im Jahr 2020 setzte der Innovation Accelerator das amphibische Geländefahrzeug für das Projekt AHEAD auf dem Gelände des DLR ein. Die Forschungen begannen mit einer offiziellen Partnerschaft zwischen DLR und WFP im Oktober 2020.
Das Atrium ist eine Online-Community-Plattform, die innerhalb der Vereinten Nationen gemeinsames Lernen, Zusammenarbeit und Innovationen rund um Blockchain-Anwendungen fördern soll.
Um Hilfsgüter schneller vom Hafen in Dschibuti zu den WFP-Lagerhäusern in Äthiopien zu transportieren, will Blocks for Transport eine dezentrale, kollaborative Lieferkettenplattform schaffen. Über sie sollen WFP und seine Partner humanitäre Hilfe in Ostafrika besser (zu-)teilen und ausliefern können. Mit der Blockchain-gestützten Plattform können dank Echtzeit-Analysen Probleme in Bezug auf Sichtbarkeit, Compliance und Flottenmanagement schneller erkannt und behoben werden.
Das Frontier Team suchte nach innovativen Lösungen, um auch Menschen ohne Bankkonto finanziell unterstützen zu können. Das Problem ergab sich im WFP-eigenen EMPACT-Projekt: Wie können internationale Zahlungen Menschen in Not in Kenia erreichen, die keine Bankkonten und keinen Zugang zu Online-Zahlungsplattformen haben? An einer Lösung arbeitete das Team zusammen mit 40 kenianischen Studentinnen und Studenten und plant nun für das Jahr 2021 Pilotprojekte mit NGOs und anderen Organisationen.
Die COVID-19-Pandemie führte dazu, dass mehr und mehr Menschen in Not auf digitalem Weg identifiziert, kontaktiert und erreicht werden. Auf diesem Weg erhalten sie gleichzeitig mehr Handlungsfreiheit und Kontrolle über ihre Daten. Das Frontiers-Team unterstützte die SCOPE-Abteilung des WFP bei der Entwicklung einer ersten Servicestruktur, die im Libanon zur Unterstützung der Nothilfe getestet werden soll.
Mangelnde Informationen zur Lage vor Ort erschweren die schnelle und effektive humanitäre Hilfe zu Beginn einer Krise. In Zusammenarbeit mit Google AI durchsucht SKAI Satellitenbilder mithilfe von KI nach Katastrophenauswirkungen und ermöglicht so eine schnelle und genau auf die Bedürfnisse angepasste Hilfsaktion. SKAI wurde von WFP eingesetzt, um die Auswirkungen der Explosion in Beirut im August 2020, des Tigray-Konflikts in Äthiopien und des Zyklons Ana auf den Fidschi-Inseln zu analysieren. SKAI wird nun auch in die GIS-Toolkits von WFP integriert.
“Informal Settlement Mapping” wurde in Zusammenarbeit mit dem Oxford Rhodes AI Lab entwickelt und nutzt KI zur Analyse von Satellitenbildern, um von Hunger bedrohte Menschen in urbanen Gebieten zu identifizieren. Bereits einen Monat nach der Entwicklung des Prototyps konnte das WFP-Landesbüro in Tansania damit informelle Siedlungen in der Gegend von Namanga in Dar es Salaam lokalisieren. Die Anwendung wird derzeit weiterentwickelt, um alle Städte in Subsahara-Afrika zu kartieren.
Gemeinsam mit Omdena untersuchte das Frontiers-Team die Nutzung von KI und Data Science, um ein Planungsprogramm für Katastrophenhilfe zu entwickeln. Es soll dem WFP helfen, die Nothilfe zur Unterstützung von Menschen zu planen, die nach Wirbelstürmen alles verloren haben. Die Plattform hilft dabei, Hilfsgüter im Voraus in Stellung zu bringen und schnell in die betroffenen Gebiete zu transportieren, sobald eine Katastrophe eintritt. Sie wurde von 40 Datenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mithilfe von Open Data entwickelt.
Traditionell wurden Ernährungsdaten persönlich und direkt von Menschen in abgelegenen, isolierten Orten erfragt – die COVID-19-Pandemie setzte dem abrupt ein Ende. Dieser Mangel an Primärdaten erschwerte es dem WFP, die äthiopische Regierung bei der Entwicklung von belastbaren Sozialprogrammen zu unterstützen, die die Ernährung der Bevölkerung verbessern. In Jahr 2020 begann das Frontiers-Team gemeinsam mit dem WFP-Büro in Äthiopien die Entwicklung einer Anwendung, die Open-Source-Daten, KI und Spracherkennung nutzt, um Daten vor Ort zu sammeln. Damit könnten sowohl qualitative als auch quantitative Daten besser und kosteneffizienter erhoben werden, und auch diejenigen Menschen besser erreicht werden, deren Sprachen von bestehenden kommerziellen KI-Anwendungen vernachlässigt werden.
Die Ernährung der Menschen in Städten wird so zu einer immer größeren Herausforderung. Auf der Suche nach bahnbrechenden Lösungen, mit denen die Ernährung in Megastädten bis 2030 gesichert werden kann, plante das Frontiers-Team WFP-X mit dem Ziel, 100 innovative Ideen in nur 100 Tagen zu entwickeln. Der erste Jahrgang des Programms konzentrierte sich auf Dar es Salaam in Tansania.
WFP unterstützt bereits seit langem Partner in der humanitären Gemeinschaft mit Logistik, Technik, digitaler Identitätsverwaltung, Bargeldtransfers und Notfalltelekommunikation. Im Jahr 2019 setzte der Innovation Accelerator diese Tradition fort. Unser Innovation Services Team bot erstmals Innovationsdienstleistungen für externe Partner an, um zur Erreichung weiterer Nachhaltigsziele (SDGs) beizutragen. Das Team bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Leistungen an, um vielversprechende Projekte auf ihrer Innovationsreise zu unterstützen und weltweit das Innovationsökosystem innerhalb der Vereinten Nationen, NGOs, Stiftungen und Organisationen des Privatsektors zu stärken.
Im Jahr 2020 hat Innovation Services 81 Teams betreut und konnte mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei sehr erfolgreichen virtuellen Pitch-Events willkommen heißen.
Das Innovation Services Team unterstützt Projekte in der Frühphase und in der Übergangsphase zur Skalierung in sechs- bis zwölf Innovation-Sessions dabei, komplexe Hindernisse zu bewältigen. Die Programme helfen Organisationen, neue Herangehensweisen und Fähigkeiten zu entwickeln, und unterstützen sie dabei, Innovationen zu entwickeln, zu testen und zu skalieren. Durch den Zugang zu einem Netzwerk von Mentorinnen und Mentoren, potenziellen Partnerinnen und Partnern, Geldgebern sowie der breiteren humanitären Gemeinschaft erhalten die Projekte langfristig Anleitung und Unterstützung. Im Jahr 2020 konnte Innovation Services beispielsweise zwei maßgeschneiderte Acceleration-Programme für die Health Campaign Effectiveness Challenge der Bill & Melinda Gates Foundation entwickeln, die ein Innovations-Bootcamp, ein Pitch-Event sowie Sprint-Support umfassten.
Der Innovation Accelerator entwirft und vermittelt Innovation Experiences, um Lösungen für bestimmte Herausforderungen zu entwickeln oder voranzutreiben. Innovationsteams nehmen neue Perspektiven ein und üben neue Herangehensweisen; dabei nutzen sie Techniken und Strategien aus Open Innovation, Human-Centered Design und Unternehmensmodellen. Sie arbeiten mit Stakeholdern in Co-Creation Sessions, um aufkommende Trends zu erkennen und neue Initiativen zu entwickeln. Innovation Experiences reichen von einstündigen bis hin zu einwöchigen Programmen und können auch Teil eines maßgeschneiderten Acceleration-Programms sein. Beispiele sind ein maßgeschneidertes Innovation-Bootcamp für die Maternal and Newborn Health Challenge von MIT Solve, oder Strategie-Labore für Transition to Scale-Teams.
Das Team bietet sowohl WFP-Kolleginnen und -Kollegen als auch externen Partnern Hilfe beim Aufbau von Kapazitäten, um Innovationen zentral in ihrer Arbeit einzubetten. Angesichts der neuen Herausforderungen, die die COVID-19-Pandemie mit sich brachte, entwickelte und implementierte das Team neue Wege der Online-Arbeit und Zusammenarbeit. In neu konzipierten virtuellen Schulungen können Organisationen die neuesten virtuellen Moderationstools und -fähigkeiten erlernen, um Innovationen auf interaktive und ansprechende Weise voranzutreiben. Im Jahr 2020 schulte das Team Kolleginnen und Kollegen von WFP und UNDSS in virtuellen Moderationstechniken und stellte der WFP Innovation Champions Community ein Grundlagentraining zu Human-Centred Design zur Verfügung.
In den vergangenen zwei Jahren unterstützte der Innovation Accelerator in Zusammenarbeit mit dem Innovationsfonds des UNFPA 17 Teams bei der Entwicklung und der Testung mutiger Ideen, die den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit verbessern und die Müttersterblichkeitsrate senken sollen. Im Jahr 2020 unterstützte das Team neun WFP-Landesbüros dabei, digitale und nicht-digitale Lösungen zu entwickeln, um vermeidbare Todesfälle von Müttern zu unterbinden. Die Teams führten Nutzerforschung durch, entwarfen und testeten Prototypen und entwickelten mit Hilfe ihrer WFP-Coaches einen Plan für finanzielle Nachhaltigkeit.
“Die enge Zusammenarbeit mit dem WFP Innovation Accelerator in den letzten zwei Jahren war eine unglaubliche Reise für UNFPA – eine großartige Erfahrung vor allem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an Sprint-Challenges zu sexueller und reproduktiver Gesundheit beteiligt waren. Die Unterstützung und der Austausch mit WFP und Expertinnen und Experten aus den Bereichen Design Thinking, Frontier-Technologien, Storytelling, Prototyp-Entwicklung und Business Development haben unsere Denkweise und unseren Innovationsansatz maßgeblich beeinflusst. Indem wir die besten und klügsten Innovatoren zusammenbrachten, konnten die UNFPA-Teams wie Start-ups denken und ihre Ideen auf die nächste Stufe heben.”
Seit Dezember 2019 hat der WFP Innovation Accelerator über 55 Innovatoren dabei unterstützt, im Rahmen der Creating Hope in Conflict: A Humanitarian Grand Challenge die dringendsten humanitären Herausforderungen in den Bereichen Wasser und Sanitärversorgung, Energie, Gesundheit und Datensammlung in Konfliktgebieten zu lösen. Im Jahr 2020 konnte das Team die Programme für die Innovatoren des ersten Jahrgangs erfolgreich in die virtuelle Welt verlegen, und gleichzeitig ein zweites online Programm für den zweiten Jahrgang entwerfen und starten. Aufbauend auf den Erkenntnissen des ersten Jahres werden nun monatliche Mentorentage angeboten, an denen sich Mentorinnen und Mentoren mit Innovatoren austauschen, um Projekte voranzutreiben.
“Es war eine einfache Entscheidung, die Zusammenarbeit mit dem WFP Innovation Accelerator um ein Jahr zu verlängern, und eine zweite Gruppe von Innovatoren bei der Bewältigung von Herausforderungen in der humanitären Hilfe zu unterstützen. Der Innovation Accelerator hilft uns, die 55 Teams, die wir im Rahmen des Humanitarian Grand Challenge Programms unterstützen, maßgeschneidert zu beraten. Mitten in der COVID-19-Pandemie hat es das WFP-Team geschafft, die Unterstützung für Innovatoren nahtlos ins Internet zu verlegen.“
Seit Juni 2019 hat der Innovation Accelerator in Zusammenarbeit mit der Bill & Melinda Gates Foundation 38 Teams unterstützt, innovative Lösungen zu Themen wie Impfstoffnachfrage, effektive Gesundheitskampagnen und Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu erarbeiten. Im Jahr 2020 baute das Team eine starke globale Gemeinschaft auf, die sich zu Gesundheitsfragen austauscht: Hier können sie sich die Teams vernetzen, Erfahrungen austauschen und Herausforderungen gemeinsam meistern. Der Mehrwert dieser Gemeinschaft zeigte sich vor allem für die zwei neuen Jahrgänge im Jahr 2020.
Der WFP Accelerator stach in vielerlei Hinsicht unter unseren Partnern hervor, hat uns in der gemeinsamen Arbeit aber nochmal mehr beeindruckt. Das Team wächst immer wieder über sich hinaus. Die Ereignisse in diesem Jahr haben seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, sich nahtlos an neue Gegebenheiten anzupassen, sich wenn nötig neu auszurichten und die Erwartungen sogar zu übertreffen. Nach drei erfolgreichen persönlichen Bootcamps können wir dieser Liste nun ein unglaubliches erstes virtuelles Bootcamp-Erlebnis hinzufügen, dem schon bald ein weiteres folgt. Wir sind mehr als dankbar, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der über den Tellerrand schaut und uns hilft, noch innovativer, mutiger und wirkungsvoller zu werden.”
Der Innovation Accelerator arbeitet eng mit anderen Organisationen der Vereinten Nationen zusammen und unterstützt sie mit Innovation-Bootcamps beim Ausbau von Kapazitäten und Knowledge Sharing. Mit dieser Hilfe konnte im März 2020 die Weltgesundheitsorganisation, neben anderen Akteuren wie dem United Nations Office of Information and Communications, UNAIDS und UNICEF die Reboot Health & Well-being Challenge starten. Sie ermutigte junge Menschen aus aller Welt, Lösungen für eine der dringendsten gesundheitlichen Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts zu entwickeln: Den Schutz junger Menschen.